
01. September 2021
Thomas Wild
Einen Augenblick, bitte!
Werbefotos sind Wunschkinder. Sie brauchen neben Leidenschaft vor allem Planung und Zuwendung. Für ein neues Ablinger-Außenwerbungs-Motiv war der Wunsch als Vater des Gedankens ganz schnell formuliert: Mehr Menschlichkeit! Das Bild sollte weder das zubereitete Produkt allein, in diesem Fall den beliebten Frühstücks-Bacon, in Szene setzen, noch eine klischeehafte Frühstücksszene mit Menschen zeigen. Dazu kamen die allgemeinen anspruchsvollen Anforderungen an ein Plakatmotiv.
In nur einem Augenblick entscheidet der Betrachter unbewusst, ob es ihn interessiert und gefällt. Dazu gehört durchdachter Aufbau, der die Blicke führt und eine Produktinszenierung, die verführt und sich vom Gewohnten unterscheidet.

WMW löste die vielfältigen Anforderungen durch einen einfachen Kniff: Wir zeigen nicht alles, sondern lassen den Betrachter das Bild ergänzen. Statt eines Menschen sieht man nur seine Hand an der Pfanne mit „Ham and Eggs“, der vollständige Frühstückstisch wird lediglich durch typische Details, wie Geschirr, Gebäck, Kaffee und Orangensaft angedeutet. Nach der Auswahl der Requisiten und der Festlegung der Gesamtstimmung (Licht, Schärfe/Unschärfe) ging’s an die Testaufnahmen. Sie waren nötig, um das Foto testweise in unterschiedliche Plakatvariationen zu überprüfen.

![PHOTO-2021-01-27-07-51-24[3] PHOTO-2021-01-27-07-51-24[3]](https://www.wmw-online.de/wp-content/uploads/2021/09/PHOTO-2021-01-27-07-51-243.jpg)



Die Aufnahmen selbst fanden vor Ort beim Kunden statt. Nach der Einrichtung der Szene mit Geschirr und Deko zauberte ein Koch perfekte Spiegeleier mit knusprigen Speck. Nach jeder neuen Einstellung wurden die Rohfotos gleich von der Kundenberaterin in unterschiedliche Plakatlayouts eingebaut, um die spätere Wirkung zu kontrollieren. Außerdem konnten sie so direkt vom Kunden freigegeben werden. Ein echter Vorteil der Digitalfotografie! Die Auswahl der besten Aufnahmen, die Farbabstimmung, Fiilterung Retusche und der finale Einbau in das Plakatlayout war dann noch einmal ein gutes Stück Fleißarbeit bis zum „Lieblingsfrühstück“.


